Der Herbst lädt uns jedes Jahr zu einem ganz besonderen Innehalten ein. Die Tage werden kürzer, die Zeit draußen wird weniger, die Natur zieht sich zurück und lässt die Blätter fallen. Auf diese Weise wird die Einladung für einen Rückzug und Loslassen auch für uns sichtbar. Doch für viele PraxisinhaberInnen ist gerade jetzt die Zeit, in der das Tempo für den Jahresendspurt nochmal hochgefahren und die Anstrengung des Jahres besonders spürbar wird. Der Druck, alles noch „fertig zu bekommen“, bevor das Jahr endet, steigt – und mit ihm die Anspannung im Team, die Reizbarkeit und das Gefühl, ständig nur funktionieren zu müssen.
Mir wurde gerade an mehreren Praxissituationen in unterschiedlichen Kontexten bewusst, wie weit weg wir damit auch von unserer Natur sind. Und so möchte ich dich gerade jetzt dazu einladen, bewusst innezuhalten und dich zu fragen:
Wozu kannst du in diesem November NEIN und damit JA zu dir selbst sagen?
1. Wenn ein Gespräch plötzlich eskaliert …
In meiner letzten Beratung mit einer Zahnärztin habe ich erlebt, wie schnell sich Dynamiken verselbstständigen können. Eine einfache Nachfrage einer Mitarbeiterin wurde missverständlich formuliert und im Moment der Überforderung konnte die Zahnärztin nicht mehr differenzieren. Sie hörte mit dem „falschen Ohr“, interpretierte die Worte als Kritik, obwohl es nur um eine Klärung ging.
Das Gespräch kippte, die Situation schaukelte sich hoch und Spannung baute sich auf. Jede Seite fühlte sich angegriffen. Damit ist die gute und wertschätzende Arbeitsbeziehung extrem gefährdet.
In Praxen passiert so etwas ständig: Ein Teammitglied stellt eine Frage, die ChefIn fühlt sich angegriffen, reagiert impulsiv – und plötzlich steht nicht mehr die Sache, sondern das verletzte Gefühl im Mittelpunkt.
Self-Leadership bedeutet, einen Moment innezuhalten und zu spüren:
„Ich bin gerade überfordert.“ Und sich damit bewusst die Erlaubnis zu geben, Nein zu sagen – zu sofortiger Reaktion, zu Perfektion, zu dem Druck, immer souverän wirken zu müssen.
2. Wenn Entscheidungen schwerfallen …
Eine andere Inhaberin, die ich begleite, vermeidet klare Entscheidungen – weil sie so viele Perspektiven im Kopf jongliert, dass sie in der Unentschiedenheit stecken bleibt.
Sie sagt Ja zu allem – um niemanden zu enttäuschen und auch, um die beste Option auszuwählen. Doch das Gegenteil wird erreicht – es kostet so unnötige Zeit, erhöht die eigene mentale Last und führt zu Verunsicherung und Stress im Team.
Self-Leadership bedeutet, Verantwortung nicht mit Dauerschleifen zu verwechseln.
Manchmal ist ein entschiedenes „Nein zum Gedanken der perfekten 100 % Lösung“ der größte Dienst an deinem Team und an dir selbst. Denn ein Ja zur 80% igen Lösung schafft auch schnelle Klarheit – und Entscheiden bringt Voran.
3. Wenn du glaubst, für alles zuständig zu sein …
Eine weitere Praxisinhaberin erzählte mir: „Wenn ich mich nicht kümmere, passiert es nicht.“ Ein Satz, den viele ZahnärztInnen nur zu gut kennen.
Doch dieser Glaubenssatz ist eine Falle!
Er führt dazu, dass du dich überforderst, dass du abends erschöpft nach Hause kommst und trotzdem das Gefühl hast, nicht genug getan zu haben.
Self-Leadership beginnt hier mit einem ehrlichen Blick:
Wo trage ich Verantwortung, die gar nicht meine ist? Welchen Grund hat das? Angst vor Konflikten, Automatismus und eingefahrene Routinen …?
Und: Wo darf ich loslassen und Vertrauen zulassen – in mein Team, in meine Prozesse, in mich und das Leben?
Der No-vember als Einladung
All diese Situationen aus nur einer Woche zeigen, wie oft sich ZahnärztInnen in der Sorge um andere eins verlieren: sich selbst. Der November ist deswegen die perfekte Gelegenheit, das „No“ bewusst zu kultivieren:
- Nein zur Dauererreichbarkeit.
- Nein zum automatischen „Ich mach’s schon“.
- Nein zur Selbstüberforderung.
- Nein zum inneren Kritiker, der immer noch ein bisschen mehr verlangt.
Und gleichzeitig:
- Ja zu klarer Kommunikation.
- Ja zu emotionaler Selbstführung.
- Ja zu Entscheidungskraft.
- Ja zu Selbstfürsorge und Grenzen, die dich schützen.
- Ja zur Wertschätzung zu dir selbst!
Reflexionsfrage für dich als PraxisinhaberIn
Zu welchem Energiefresser sagst du in diesem November Nein?
Vielleicht ist dein erstes klares Nein das mutigste:
Ein Nein zur alten Rolle der „Alles-Macherin“.
Ein Nein zum Automatismus, immer stark sein zu müssen und zu funktionieren.
Und ein klares JA zu deiner „weiblichen Kraft“ in dir – als fühlende, ruhende, genießende, intuitive, empfangende Frau, die zeigt, dass echte Führung immer bei sich selbst beginnt.
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